3. RUNDER TISCH

21. September 2023
von Micha Stuhlmann

Ein vorerst letztes Mal treffen sich am Sonntag, 19.09.2023 Menschen am Tisch und erzählen ihre sehr persönlichen HeimWeh Erfahrungen. Schnell wird die Weite des Begriffes deutlich. Und mit jeder Geschichte dehnt er sich noch mehr.
Ein paar Kostproben aus der Runde:
„Wo bin ich zuhause?“ „Ich höre die Heimat im Plätschern des Wassers beim Schwimmen.“ „Erst in der Ferne kann man den Wert der Heimat schätzen.“ „Geht die Sprache verloren, gehen mit ihr auch all die Geschichten verloren, die nur in dieser Sprache erzählt werden können.“ „Die Heimat – ein Weizenfeld in der Glut des Sommers. Weizenfelder gibt es überall – Heimat gibt es überall.“ „In vielen Sprachen gibt es keine direkte Übersetzung für ‚Heimweh’; in Bern sagt man dafür ‚Lange Ziit’.“ „Ein Heimatgefühl kann dadurch entstehen, dass man in der Fremde die Sprache seiner Kindheit – zum Beispiel Schwäbisch – hört.“ „Die Heimat ist kein konstanter Ort; sie kann auch nicht dauerhaft in Beziehungen gefunden werden, kein Mensch kann sie erfüllen.“ „Fernweh spüre ich zwischen den Schulterblättern.“ „Heimat ist, wo meine Kinder sind.“ „Eine Entscheidung gegen das ‚Weh’ ist möglich. Es gibt so etwas wie die ‚Wahlheimat’.“ „In einer Nahtoderfahrung durfte ich einen ‚Ort’ kennenlernen, wo es kein Ego, keine Konkurrenz und kein Streit gibt, wo für alle gesorgt ist. Seitdem habe ich Heimweh nach diesem ‚Ort’.“ „In dieser lauten Welt bin ich eigentlich gar nicht zuhause. Meine wahre Heimat ist die Stille.“ „Ich bin nicht nur einheimisch, sondern mehrheimisch.“ „Manchmal ist mir die Heimat zu eng, manchmal tut mir das Heim weh.“ „Heimweh ist das Vermissen der tiefen Verbundenheit.“ „Es waren zwei Königskinder…. sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief…“ „Die Heimatsuche ist ein Tanz zwischen dem Bedürfnis nach Verbundenheit und dem Bedürfnis nach Freiheit.“ „Ich trage meine Heimat im Herzen.“ „Warum sagt man ‚Heimweh’ und nicht ‚Heimatliebe’?“ „Es ist alles in mir drin, was es braucht.“ „Heimat ist das Gefühl, so angenommen zu sein, wie ich bin.“ „Wichtig ist das Treffen, und der Austausch mit anderen Menschen.“ „Die Heimat ist ein Ort tief drinnen in mir, der geschützt werden muss, weil draussen so Vieles ganz anders läuft, als ich es gerne habe.“ „Muss ich wirklich irgendwo/irgendwann (m)eine Heimat finden?“ „Für ein Heimatgefühl braucht es Wurzeln und Flügel.“

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